Blitzschnell laden: Fluch oder Segen für E-Auto-Batterien?
Schnelles Aufladen einer Autobatterie kann dieser langfristig schaden? Wir erklären Ihnen, was es mit diesem Glauben auf sich hat.
Die Elektromobilität erlebt einen nie dagewesenen Aufschwung. Doch mit ihr wachsen auch die Sorgen um die Langlebigkeit der Herzstücke dieser Technologie – den Batterien.
Besonders das schnelle Gleichstromladen (DC) steht im Kreuzfeuer der Kritik, doch wie berechtigt sind diese Bedenken wirklich? Eine Studie legt nahe, dass häufiges Schnellladen tatsächlich zu einer geringfügig beschleunigten Abnutzung führen kann.
Sind Ihre Reichweitenängste unbegründet?
Trotz steigender Beliebtheit elektrischer Fahrzeuge zögern viele potenzielle Nutzer aufgrund von Befürchtungen bezüglich unzuverlässiger Reichweiten und fraglicher Akkulebensdauer. Einige Hersteller wie Kia oder Tesla empfehlen sogar in ihren Spezifikationen eine zurückhaltende Nutzung des Schnellladens.
Doch was bedeutet das konkret für Sie und Ihre elektronischen Gefährten auf vier Rädern? Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund um das Thema Schnellladung und deren Auswirkungen auf Ihr Fahrzeug.
Zunächst gilt es zu verstehen, was unter dem Begriff «Schnellladen» überhaupt gefasst wird. Dabei handelt es sich um leistungsstarke Ladestationen (auch als Level-3- oder DC-Ladestationen bekannt).
Schnelles Aufladen erklärt
Diese können Ihr E-Fahrzeug innerhalb weniger Minuten statt Stunden aufladen. Diese Stationen beeindrucken durch ihre hohe Leistung und sorgen für eine rasche «Betankung».
Der Vorgang erzeugt jedoch eine beträchtliche Hitze und stellt somit eine nicht zu unterschätzende Beanspruchung für den Akku dar. Forschungsarbeiten zeigen unterschiedliche Ergebnisse bezüglich der Auswirkungen von häufigem Schnellladen auf die Gesundheit von Autobatterien.
Eine Untersuchung kam zum Schluss, dass mehr als dreimaliges monatliches Schnellladen über zwei Jahre hinweg den Verschleiss nur marginal erhöhte. Um gerade einmal 0,1 Prozent im Vergleich zu jenen Fahrern, die darauf verzichteten.
Auswirkungen des Schnellladens auf E-Auto-Batterien
In einem weiterführenden Experiment verloren ausschliesslich mit DC-Schnellladern geladene Nissan Leafs nach fast 85'000 Kilometern Fahrt 27 Prozent ihrer Ursprungskapazität. Während dieselben Modelle bei ausschliesslicher AC-Ladung lediglich 23 Prozent einbüssten.
Diese Erkenntnisse verdeutlichen zwar einen Mehrverschleiss durch DC-Laden gegenüber AC-Laden. Jedoch bleibt dessen Umfang relativ überschaubar.
Vor allem unter realistischen Alltagsbedingungen.
Lohnt sich schnelles Aufladen überhaupt?
Reguläres Wechselstromladen im Alltag erweist sich in den meisten Fällen als ausreichend und praktischer. Neben der Bequemlichkeit für schnelles «Auftanken» auf Langstreckenfahrten.
Moderne Batterietechnologien sind mittlerweile so weit fortgeschritten, dass sie spezielle Kühlmechanismen integriert haben. Diese können die höhere Belastung durch Schnelladevorgänge abfangen.
Dies ist besonders wichtig, nicht nur beim Laden unter extrem hohen Strom, sondern auch bei aussergewöhnlichen Temperaturbedingungen.
Best Practices
Batterien sind zwar robust, aber auch sie altern und verlieren einen Teil ihrer Kapazität im Laufe der Zeit. Durch Beherzigung einiger Best Practices kann man die Lebensdauer des Akkus deutlich verlängern.
Zum Beispiel ist es ratsam, das Fahrzeug nicht bei extrem hohen Temperaturen zu laden. Halten Sie überdies den Akkustand zwischen 20 und 80 Prozent.
Kaltes Wetter kann das Aufladetempo verlangsamen. Ein vollständiges Aufladen ist für Reisen ohnehin empfohlen, so bleiben Sie flexibel und unabhängig.
