Privatjets: Lohnt sich der Kauf wirklich?
Ein Privatjet verspricht Luxus und Flexibilität – doch ist der Kauf tatsächlich die beste Wahl?
Stellen Sie sich vor: Sie rollen mit dem SUV direkt ans Rollfeld, steigen ohne Wartezeit in Ihren Jet und heben innerhalb von Minuten ab. Der Traum vom Privatjetleben ist für viele reizvoll.
Doch so glamourös das Szenario klingt, ist der Besitz eines Jets keine pauschale Lösung. Hinter der glänzenden Fassade verbergen sich hohe Kosten und organisatorische Hürden.
Bevor Sie den Schritt wagen, sollten Sie alle Optionen und Alternativen abwägen. Denn das Leben über den Wolken bietet viele Wege – nicht alle führen über den Kauf eines eigenen Jets.
Die versteckten Kosten eines Privatjets
Aber bevor Sie jetzt gleich losrennen und einen Jet kaufen wollen, sollten wir uns ein paar Dinge genauer ansehen. Denn so glamourös die Vorstellung auch sein mag – der Besitz eines Privatjets ist keine Einheitslösung.
Was für den einen Geschäftsinhaber funktioniert, muss nicht zwangsläufig auch für Sie das Beste sein. Es gibt viele «Daumenregeln», die manchmal zutreffen können. Beispielsweise wenn man weniger als 200 Stunden im Jahr fliegt, könnte der Kauf eines Privatjets doch keine gute Idee sein.
Die Fixkosten des Privateigentums sind enorm hoch und fallen an – ob sie nun fliegen oder nicht. Hierzu gehören unter anderem Anschaffungspreise, Opportunitäts- bzw. Finanzierungskosten sowie Marktwertabschreibungen; aber auch Hangar-, Personal-, Schulungs-, Kalenderwartungs- sowie Abonnement- und Verwaltungsgebühren.
Falls Sie nicht genügend Stunden fliegen, könnten diese Kosten in die Höhe schnellen.
Bedürfnisse vs. Wünsche: Was brauchen Sie wirklich?
Es ist wichtig, zwischen den eigentlichen Bedürfnissen und blossen Wünschen zu unterscheiden. Viele angehende Privatjetbesitzer priorisieren ihre «Wünsche» als «Bedürfnisse».
Ein Beispiel für ein «Bedürfnis» könnte sein, mit drei Kollegen zu einer Präsentation in eine bestimmte Stadt reisen zu müssen. Ein «Wunsch» hingegen wäre es vielleicht, einen Privatjet mit einer Kabine zum Stehen haben zu wollen.
Anstatt einen grossen Jet zu kaufen wäre es effizienter einen kleineren Jet anzuschaffen und bei Bedarf grössere Jets anzumieten.
Alternative Wege zum Luxusflug
Es gibt auch andere Möglichkeiten um luxuriös privat zufliegen ohne gleich Eigentümer eines Jets werden zu müssen. Sie könnten beispielsweise bei Bedarf ein Flugzeug mieten.
Das ist oft eine kostengünstigere Möglichkeit, die Erfahrung des Privatfliegens zu machen und bietet zudem Flexibilität.
«Fractional Jet Ownership»
Eine weitere Option wäre das sogenannte «Fractional Jet Ownership», das ähnlich wie ein Timesharing funktioniert. Hierbei sind Sie vertraglich dazu berechtigt, einen Privatjet zu nutzen (solange noch Stunden auf Ihrem Konto vorhanden sind).
Bevor Sie also einen Privatjet kaufen, sollten Sie diese Aspekte sorgfältig in Betracht ziehen. Es ist zweifellos ein fantastisches Erlebnis, privat zufliegen.
Aber es ist wichtig, dass sie wissen, worauf sie sich dabei einlassen.