Geheimtipp Melides: Das Traumhotel des Schuh-Designers
Christian Louboutin ist vor allem durch seine extravaganten Schuhe berühmt geworden. Jetzt hat er sein erstes eigenes Hotel gestaltet.
Melides, ein malerisches Dorf in Portugal, versteckt sich noch immer erfolgreich vor dem Massentourismus. Südlich von Lissabon gelegen, wirkt der Ort wie aus einer anderen Epoche und eignet sich perfekt für eine spontane Kurzreise.
Seit dem 19. Jahrhundert scheint hier die Zeit stillzustehen. Das Herz des Dorfes bildet ein Platz mit Kopfsteinpflaster, umsäumt von weiss getünchten Kirchen und familiengeführten Restaurants unter freiem Himmel.
Hinter einem schweren Holztor verbirgt sich in Melides aber ein Juwel, das einen Hauch von Glamour in den pittoresken Ort bringt: Vermelho, das erste Hotelprojekt des legendären Schuhdesigners Christian Louboutin.
Vom Geheimtipp zum Hotspot
Louboutin selbst entdeckte Melides durch Zufall nach einem Krankenhausbesuch und verliebte sich sofort in dessen unberührte Schönheit. Er kaufte ein Fischerhaus am Rande des Ortes und machte es zu seinem Rückzugsort.
Mit Vermelho hofft er nun, diese Perle mit der Welt teilen zu können. Wichtig ist dem Schuhdesigner dabei, dass der friedvolle Charakter von Melides nicht gestört wird.
Das Boutique-Hotel hat folgerichtig gerade einmal 13 Zimmer. Es fügt sich nahtlos in die Landschaft ein; gestaltet wurde es von der portugiesischen Architektin Madalena Caiado zusammen mit Louboutin selbst.
Eine Oase der Extravaganz
Innen bezaubert die Mischung aus traditionellen portugiesischen Elementen gepaart mit Anklängen an Louboutins Heimat Frankreich und Ägypten. Glasfliesen im Gemeinschaftsraum, goldfarbene Samtbänke oder eine reich verzierte Bar unterstreichen den glamourösen Charme.
Dazu kommen Erinnerungsstücke des Besitzers an seine zahlreichen Reisen. Geometrische Bodenfliesen im Pariser Stil oder Alabasterwände aus Luxor – jedes Detail ist sorgsam gewählt.
Auch der Garten stellt keine Ausnahme dar, gestaltet vom französischen Landschaftsarchitekten Louis Benech. Neben üppig blühenden Blumen schmückt ihn auch eine beeindruckende Neptun-Skulptur von Giuseppe Ducrot.
Zimmer voller Überraschungen
Jedes Zimmer im Vermelho ist einzigartig eingerichtet. Viele sind reich dekoriert, mit handbemalten Fliesen aus der berühmten Werkstatt Azulejos de Azeitão.
Dazu kommen Details wie Kleiderschränke mit gold-brünierten Türen, indische Wandteppiche oder Installationen des Madrider Künstlers Carlos Díaz De Bustamante.
Nebst opulent gefliesten Bädern erwarten Gäste kunstvolle Fresken an den Wänden einzelner Suiten sowie künstlerisch wertvolle Badinstallationen. Auffallend ist überdies, dass die Farbe Rot, die Louboutins Markenzeichen darstellt, in seinem Hotel immer wieder auftaucht.
Glanzstück im zweiten Stock
Das Glanzstück des Hauses befindet sich jedoch im zweiten Stock. Hier sind die Suiten mit kühnen Fresken des in Athen geborenen Malers Konstantin Kakanias geschmückt. Abstrakte Trauerweiden, Farne, Schlangen und auf einem Balkon eine skurrile Illustration eines nackten Engels.
Dieses Himmelswesen trägt auf einem Teller oberschenkelhohe Stilettos und darunter steht auf Griechisch der Name «Christian».
Ein eher zufälliges Kunstwerk findet sich dagegen in einem der Badezimmer – hier hatte Kakanias an den Wänden verschiedene Farbtöne ausprobiert. Christian Louboutin entschied, dass die willkürlichen Farbtupfer bleiben sollten.
Natur und Kirchenglocken
Eine weitere Treppe hinauf führt zu einer herrlichen Dachterrasse. Hier kann man Stunden damit verbringen, den Blick auf Melides und die grünen Hügel dahinter zu geniessen.
Die Dachterrasse macht den Reiz des Vermelho aus. Der eigentliche Grund, hierherzukommen, ist nämlich das unbezahlbare Wellness-Gefühl durch die dörfliche Stille.
Es ist ein Ort, an dem sich die Gäste mit einem guten Buch zurücklehnen und ihr Telefon weglegen. Das Läuten der Kirchenglocken sagt ihnen dann, dass es Zeit für das Abendessen ist.
