Gelbe Saphire: Naturwunder oder menschengemacht?
Gelbe Saphire üben eine besondere Faszination aus. Hier gibt es allerdings feine Unterschiede.
Edelsteine faszinieren seit jeher mit ihrer Schönheit und Einzigartigkeit. Besonders gelbe Saphire ziehen mit ihrem leuchtenden Farbton die Blicke auf sich.
Doch was steckt hinter der intensiven Färbung dieser kostbaren Steine? Ist sie natürlich oder das Ergebnis von Menschenhand?
Natürliche versus künstliche Farbgebung
In natürlichen gelben Saphiren sind zwei verschiedene Chromophore – also farbgebende Elemente – verantwortlich für ihre beeindruckende Färbung: Eisen (Fe3+) und ein sogenanntes «eingefangenes Loch», welches in Verbindung mit Eisen steht (h•-Fe3+).
Interessanterweise hängt die Farbsättigung des Fe3+-Chromophors nicht linear von seiner Flächendichte ab. Das ist anders als bei den anderen fünf Chromophoren in natürlichem Korund, dem Mineral, aus dem Rubine und Saphire bestehen.
Der Zauber der Hitzebehandlung
Natürlich vorkommende Saphire, die farblos oder nur schwach gelb sind, können durch eine Hitzeeinwirkung eine starke gelbe Färbung entwickeln. Dabei kommt es zur Bildung des h•-Fe3+-Chromophors.
Abhängig von der chemischen Zusammensetzung des jeweiligen Steins kommen dabei unterschiedliche Wärmebehandlungsprozesse zum Einsatz.
Beryllium-Diffusion als Farbverstärker
Die Diffusion von Beryllium in verschiedene Arten von Saphiren kann deren Chemie verändern. Sie kann so zur Bildung des eingefangenen Lochs h• beitragen.
Dieses paart sich mit Eisen, um die intensive gelbe Färbung zu erzeugen. Überraschenderweise können auch synthetische gelbe Saphire durch Hitzeeinwirkung eine verbesserte Farbsättigung erreichen.
Die Komplexität der gelben Saphire
Gelbe Saphire sind weltweit in einer Vielzahl von Lagerstätten zu finden. Ihre Färbung ist das Ergebnis zweier völlig unterschiedlicher Chromophore: dem Eisen (Fe3+)-Chromophor und dem eingefangenen Loch gepaart mit Eisen (h•-Fe3+).
Diese beiden Chromophore repräsentieren die zwei Extreme der natürlichen Chromophorstärke im Korund. Es ist nicht ungewöhnlich, dass hocheisenhaltige gelbe Saphire aus basalthaltigen Ablagerungen durch beide Chromophore gefärbt werden.