Herrenaccessoires, die in Vergessenheit geraten sind
Schon immer war Schmuck ein Zeichen von Status und Macht – auch bei Männern. Wir stellen ein paar herrliche Accessoires vor, die einst en vogue waren.
In unserer heutigen Gesellschaft verzichten viele Männer auf den übermässigen Gebrauch von Schmuck, einige vermeiden ihn sogar ganz. Manche Stile sind definitiv antiquiert, andere könnten durchaus noch getragen werden.
Halsschmuck in verschiedenen Varianten
So waren etwa im viktorianischen Zeitalter Uhrenketten, Siegelringe und andere Arten von Schmuck bei Männern weit verbreitet. Wir haben im Folgenden weitere faszinierende Beispiele zusammengestellt.
Als Halsschmuck etwa gab es eine Vielzahl an Optionen: Hier geht es jedoch weniger speziell um Halsketten, sondern vielmehr um weniger bekannte Accessoires wie die Kragennadel oder Krawattennadeln.
Kreatives aus Gold und Silber: Der Kragenknopf
Bereits ab den 1820er Jahren wurden Männerhemden mit abnehmbaren Krägen hergestellt. Da diese separat gewaschen werden konnten, war das kostengünstiger als das Waschen des kompletten Hemdes.
Um diese steifen Krägen zu befestigen, wurde ein besonderes Juwel erfunden: der Kragenknopf.
Praktisch und schick: Krawattennadeln und -stecker
Im Bereich der Halsschmuckstücke gibt es Accessoires, die speziell dazu dienen, die Krawatte an Ort und Stelle zu halten. Beispiele dafür sind Krawattennadeln und -stecker.
Diese wurden in den 1860er-Jahren in Grossbritannien immer beliebter bei der Ober- und Mittelschicht. Neben dem Halsschmuck gibt es eine Reihe von Gegenständen, die man als Gadgets bezeichnen kann.
Zurschaustellung des Reichtums: Zahnstocher und Bleistifthalter
Dazu gehören unter anderem sogenannte Graben- und Armbanduhren oder Handgelenktaschen. Vom 18. bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren ein weiteres Statussymbol vieler Männer zudem verzierte Zahnstocher aus Edelmetallen.
Ähnlich verhielt es sich mit Bleistiften, die oft in dekorativen Haltern um den Hals getragen wurden. Ausziehbare Kettenbroschen dienten ebenfalls als Halterung für Bleistifte, aber hauptsächlich dazu, Brillengläser am Körper zu befestigen.
Renaissance alter Prachtstücke: Ausziehbare Kettenbroschen
Obwohl es bereits in den 1720er-Jahren Brillenmodelle mit Bügeln gab, blieben bügellose Modelle bis etwa in die 1940er-Jahre hinein beliebt. Zu dieser Zeit war das Tragen von Brillen gesellschaftlich stigmatisiert.
Daher waren Designs gefragt, die schnell eingesetzt und diskret wieder verstaut werden konnten. Diese bügellosen Modelle wurden entweder auf der Nasenspitze oder im Augenhöhlenbereich platziert.
Um zu verhindern, dass sie herunterfielen, verwendete man Seidenbänder oder Schnüre, später abgelöst durch Ketten und Halsketten als dekorative Elemente.
Biedermeiersträusschen als Blumenschmuck
Eine weitere Besonderheit ist der sogenannte «Tussie-Mussie» oder «Nosegay», zu Deutsch in etwa das «Biedermeiersträusschen». Dieses war oft mit Blumen gefüllt und wurde ähnlich wie eine Ansteckblume getragen.
Sie sehen, in der Vergangenheit gab es definitiv eine grössere Vielfalt an Schmuck für Männer. Einige Designs sind veraltet, einige völlig überholt und obsolet – andere dagegen sind auch heute noch in veränderter Form existent.
So trägt ein Bräutigam bei der Hochzeit auch heute noch oft eine Ansteckblume am Revers.