So entlarven Sie clevere Marketing-Versprechen bei Schmuck
Guter Schmuck ist nicht nur Leidenschaft, sondern eine Entscheidung fürs Leben. Umso wichtiger, dass Sie beim Kauf genau hinsehen.
Sie sind auf der Suche nach einer kostbaren Kette oder wertvollen Edelsteinen? Dann werden Sie früher oder später auf ein paar vollmundige Versprechen stossen.
Doch auch hier gilt das Motto: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Daher haben wir uns mit den üblichen Marketing-Tricks einmal genauer befasst.
Sind Metalle wasserfest?
Eigentlich ist dieses Versprechen ein wenig überflüssig, denn wer geht schon mit einer Platinkette oder einem Goldarmband in den Pool? Dennoch behaupten einige Schmuckhersteller, ihre Erzeugnisse seien wasserfest.
Klingt gut, stimmt aber nicht. Für die meisten Metalle nämlich ist Salzwasser oder gechlortes Wasser aus dem Swimmingpool durchaus ein Problem.
Gold und Silber etwa werden häufig mit anderen Metallen legiert, um sie härter zu machen. Diese Legierungen können jedoch durch Salzwasser oder Chlor angegriffen werden.
Vertragen Edelsteine Wasser?
Vor allem weiche Juwelen wie Opale oder Perlen könnten durch Wasser beschädigt werden. Selbst Diamanten, die härtesten Edelsteine der Welt, vertragen weder Chlor noch Salz langfristig gut.
Einige Schmuckhersteller reagieren auf dieses Problem mit einer sogenannten PVD-Beschichtung (Physical Vapor Deposition). Dabei wird eine hauchdünne Metallschicht auf die Steine oder das Edelmetall aufgebracht.
Die Haltbarkeit wird durch die PVD-Beschichtung deutlich erhöht. Ganz risikolos ist das Schwimmen mit dem teuren Schmuck allerdings dennoch nicht.
Gibt es schweissfesten Schmuck?
Auch diese Behauptung einiger Hersteller sollte genau unter die Lupe genommen werden. Schweiss nämlich enthält Salz, das Edelmetalle im Laufe der Zeit angreifen kann.
Vor allem Weissgold und Silber können durch die Chemikalien im Schweiss mit Anlaufen reagieren. Daher wird für sie bisweilen eine Rhodium-Beschichtung verwendet.
Perlen und einige Edelsteine reagieren ebenfalls empfindlich auf Schweiss. Im besten Fall müssen Sie diesen Schmuck relativ häufig reinigen.
Was bedeutet der Begriff «hypoallergen» bei Schmuck?
Eines der häufigsten Verkaufsargumente für Schmuck ist seine Bezeichnung als «hypoallergen». Er soll also keine Allergien auslösen.
Das Metall, auf das die meisten Menschen allergisch reagieren, ist Nickel. Doch auch wenn man konsequent darauf verzichtet, ist man nicht automatisch auf der sicheren Seite.
Denn Gold und Silber werden bisweilen mit Nickel legiert, beispielsweise, um das Material härter zu machen. Überdies verleiht Nickel diesen Metallen eine grössere Farbintensität.
Worauf beim Schmuckkauf achten?
Wenn Sie allergisch auf Metalle wie Nickel reagieren, sollten Sie beim Juwelier auf eine genaue Auflistung aller Materialien bestehen. Das schützt vor bösen Überraschungen nach dem Kauf.
Treiben Sie schweisstreibenden Sport? Dann ist es wichtig, dass Sie zu beschichtetem Schmuck greifen, um Schäden zu minimieren.
Überdies sollten Sie Ihre Schmuckstücke regelmässig reinigen. Das können Sie zwar zuhause machen, es empfiehlt sich aber einmal im Jahr die Grundreinigung beim Juwelier.