Fliegen mit Stil: Frauen erobern das Cockpit
Die Luftfahrt ist kein klassisches Arbeitsumfeld für die Frau. Aber die Zahl weiblicher Pilotinnen, Mechanikerinnen und Führungskräfte steigt. Mehr dazu hier.
In der Welt der Luftfahrt, wo das Brummen mächtiger Turbinen und das Flimmern von Kontrollleuchten die Szene beherrschen, bahnen sich mutige Frauen ihren Weg durch eine traditionell männerdominierte Arena.
Hier trifft Präzision auf Leidenschaft und technisches Know-how geht Hand in Hand mit Führungsstärke. Trotz ihrer Kompetenz und Entschlossenheit stossen diese Pionierinnen oft auf Hindernisse.
Die Geschichte hat gezeigt, dass es für Frauen nie einfach war, sich in Berufen zu etablieren, die lange als Bastionen männlicher Vorherrschaft galten. Doch sich aufhalten lassen?, das ist schon lange keine Option mehr!
Aktuelle Lage der Frauen in der Luftfahrt
Die Vertretung von Frauen in der Luftfahrtbranche steht in starkem Kontrast zur Beteiligung an der allgemeinen Arbeitswelt und in MINT-Bereichen. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Während Frauen beispielsweise in den USA 47 Prozent der gesamten Arbeitskräfte und 26 Prozent in MINT-Bereichen ausmachen, bleibt ihre Präsenz in der Luftfahrt deutlich geringer. Frauen stellen hier weniger als 20 Prozent der Gesamtbelegschaft in der Luftfahrt.
Diese Diskrepanz wird in spezialisierten Rollen noch deutlicher, wobei Frauen nur 5 Prozent der Airline-Piloten und lediglich 3,6 Prozent der Airline-Kapitäne ausmachen. Noch vor fünf Jahren waren auch bei der Swiss nur 5 Prozent der Piloten im Cockpit weiblich.
Amelia Earhart: Ein Name, den Frau kennen sollte
Die Geschichte der Frauen in der Luftfahrt ist inspirierend und spiegelt die breiteren gesellschaftlichen Einstellungen zu Geschlechterrollen wider.
Pionierinnen wie Amelia Earhart, die 1932 als erste Frau allein über den Atlantik flog, sind bis heute beeindruckende Beispiele dafür, dass und wie Frauen (sich) nach und nach Respekt verschaffen.
Herausforderungen für Frauen in der Luftfahrt
Dass die aktive Präsenz von Frauen in technischen und Wartungsrollen bis heute gering ist, hat mit verschiedenen Faktoren zu tun. Besonders in Führungspositionen, im Cockpit und Ingenieursbereichen sind Frauen immer noch stark unterrepräsentiert.
Geschlechtervorurteile und Zugangshindernisse in Bildungs- und Ausbildungsprogrammen sind typische Herausforderungen, die es zu überwinden gilt. Kulturelle und systemische Barrieren wie Stereotype und Mangel an Vorbildern erschweren ihren Weg zusätzlich.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt eine weitere Hürde dar, da Frauen wie in fast jedem Job mit Fragen wie Mutterschaftsurlaub und Kinderbetreuung konfrontiert sind. Auch Probleme der Arbeitssicherheit und sexuelle Belästigung sind nach wie vor aktuelle Themen.
Erfolgsgeschichte: Maureen Atieno Okoth bei VistaJet
Eine inspirierende Geschichte ist die von Maureen Atieno Okoth, einer Camo-Moc-Ingenieurin beim luxuriösen Privatjet-Unternehmen Vistajet. Ihre Geschichte verkörpert die Essenz starker weiblicher Führung in einem überwiegend männlich dominierten Feld.
Maureens Faszination für das Fliegen begann in jungen Jahren. Trotz gesellschaftlicher Normen und Geschlechtervorurteile verfolgte sie ihre Leidenschaft mit Entschlossenheit.
Ihr Traum, Pilotin zu werden, wurde durch finanzielle Einschränkungen unterbrochen, doch das hielt sie nicht auf. Stattdessen verfolgte sie eine Karriere als Mechanikerin.
Neue Höhen erreichen
Maureen liess sich von den Herausforderungen nicht abschrecken. Die Entscheidung, Mechanikerin zu werden, trotz der vorherrschenden Stereotype, ist ein Zeugnis ihrer Widerstandskraft und ihres Engagements.
Mit ihrem Willen und der Fähigkeit, Hindernissen zu begegnen, verkörpert Maureen Atieno Okoth die Qualitäten einer starken weiblichen Führungskraft. Mit Entschlossenheit und einem unterstützenden Netzwerk können Frauen wie Maureen Glasdecken durchbrechen und neue Höhen erreichen.
Ihre Geschichte dient bis heute als Inspiration für angehende Frauen in der Luftfahrtbranche. Sie erinnert daran, dass kein Traum zu gross und kein Hindernis unüberwindbar ist.
Was zu tun ist: Zukunftsperspektiven
Um die Geschlechtergleichheit in der Luftfahrt zu fördern, sind mehrere Massnahmen notwendig. Ein Kulturwandel am Arbeitsplatz, beginnend mit der Führung, ist essenziell.
Mentorship-Programme und Networking-Möglichkeiten für Frauen spielen eine wichtige Rolle. Zudem müssen Richtlinien, die Geschlechtergleichheit unterstützen, wie gleiche Bezahlung, Mutterschaftsurlaub und Kinderbetreuung, gefördert werden.
Bildung und Bewusstsein für Karrieremöglichkeiten in der Luftfahrt sollten von klein auf gestärkt und die MINT-Ausbildung gefördert werden. Schliesslich sind Strategien zur Rekrutierung von mehr Frauen und deren Bindung durch unterstützende Arbeitsplatzrichtlinien notwendig.