Geheimnis der Langlebigkeit – Reise in die Blauen Zonen

Laura Martin
Laura Martin

Am 06.09.2024 - 06:09

Blaue Zonen sind geografische Regionen, in denen die Menschen besonders lange und gesund leben. Auf den Spuren hoher Lebenserwartung ...

Kap Manzamō, Okinawa Hontō
Kap Manzamō im Westen der japanischen Insel Okinawa Hontō. - Depositphotos

Dan Buettner, US-amerikanischer Abenteurer und «National Geographic»-Autor, hat auf seinen Weltreisen Orte mit aussergewöhnlich langlebigen Gemeinschaften ausgemacht. Diese als «Blaue Zonen» bekannten Gebiete sind Heimat von Menschen, die gesünder und länger leben als sonst auf der Welt.

Buettners Entdeckungen haben nicht nur zu sieben Büchern geführt, sondern auch eine «Netflix»-Dokuserie inspiriert. Die Faszination für diese besonderen Regionen treibt mittlerweile einen neuen Trend im Wellness-Tourismus voran.

Experten diskutieren jedoch weiterhin darüber, ob ein Besuch dieser Gegenden tatsächlich das Geheimnis für ein längeres Leben offenbart. Oder ob es andere Faktoren gibt, die unsere Lebensspanne beeinflussen.

Von Griechenland bis Japan: Wo ewige Jugend kein Traum ist

Insgesamt fünf Regionen wurden bisher als «Blaue Zonen» identifiziert: Ikaria in Griechenland, Okinawa in Japan, Sardinien in Italien, die Nicoya-Halbinsel auf Costa Rica und Loma Linda in Kalifornien.

Playa Manzanillo, Costa Rica
Playa Manzanillo auf der Nicoya-Halbinsel, Costa Rica. - Depositphotos

Diese Orte zeichnen sich durch ihre isolierte Lage sowie durch bestimmte Lebensgewohnheiten ihrer Bewohner aus.

Von regelmässiger körperlicher Betätigung über pflanzliche Ernährung bis hin zum stark ausgeprägten Gemeinschaftsgefühl: All das trägt zur bemerkenswerten Langlebigkeit bei.

Balance als Geheimrezept

Buettner unterstreicht dabei besonders den geringeren Einfluss genetischer Veranlagung gegenüber dem Lebensstil und Umweltbedingungen auf unsere Lebenserwartung.

Die richtige Balance zwischen natürlicher Bewegung, geistigem Wohlbefinden und einer gesunden Ernährung scheint das Geheimrezept zu sein.

Trotz steigendem Interesse an den Blauen Zonen warnt er vor der Annahme, dass alle Gebiete immer idyllische Gesundheitsparadiese bleiben. Der Einfluss moderner Annehmlichkeiten und westlicher Ernährung hat einige Orte bereits verändert.

Kann man sich ein Stück Ewigkeit erkaufen?

Allerdings bieten gerade Reisen zu diesen Zielen eine einmalige Chance, hinter den Vorhang eines langsameren Lebensrhythmus zu blicken. Und zwar fernab von Smartphones und hektischem Alltagsstress.

Costa Paradiso, Sardinien
Auch dieses schöne Fleckchen – Sardinien – ist eine Blaue Zone. - Depositphotos

Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln, die nachhaltig unser eigenes Leben bereichern, indem sie uns lehren, was wirklich zählt: Zeit mit unseren Liebsten zu verbringen, bewusste Ernährung – oder einfach mal innehalten und durchatmen.

Blaue Zone ist auch Eigenverantwortung

Reisen in die Blauen Zonen mögen lehrreich sein. Letztlich liegt es an jedem selbst, was er davon im Alltag umsetzt.

Die wahre Herausforderung besteht darin, zu Hause jene Praktiken beizubehalten, die am meisten zur persönlichen Gesundheit beitragen. Das kann bedeuten, mehr Gemüse zu essen, weniger Stress zu haben oder öfter spazieren zu gehen, statt Auto zu fahren.

Nach Expertenansicht kann jeder Ort zur «Blauen Zone» werden, solange Menschen gemeinsam entschieden bewusster und gesünder leben, unabhängig davon, wo.

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