Renaissance der Retro-Küche: Eine kulinarische Zeitreise
Die Gastronomiebranche in London erleb einen Trend zurück zu den Wurzeln. Sie erlebt eine Ära, in der traditionelle Gerichte und Techniken reanimiert werden.
Es ist eine Hommage an vergangene Zeiten: ein Trend, der nicht nur Nostalgie weckt, sondern auch zeigt, wie Altbewährtes neue Begeisterung entfacht.
Immer mehr Restaurants auf der ganzen Welt – auch in London – wollen ihren Gästen ein Stück Geschichte servieren. Dabei geht es nicht einfach darum, alte Rezepte nachzukochen.
Vielmehr wird jedes Gericht mit einem Mass an Präzision und Kreativität zubereitet, das selbst anspruchsvollste Gaumen beeindruckt sind. Gleich, ob sorgfältig zubereitete Hausmannskost oder fast vergessene Delikatessen – die modernen Küchenchefs möchten uns auf eine geschmackvolle Zeitreise mitnehmen.
Rustikales neu interpretiert
Eine herausragende Rolle spielen dabei rustikale Gerichte. Doch wer glaubt, dass es hierbei lediglich um einfache Bauernkost geht, irrt gewaltig.
Vielmehr handelt es sich um einen Akt höchster Kochkunst, ein Balanceakt zwischen Tradition und Innovation. So halten beispielsweise mitunter aktuell Spezialitäten aus ländlichen Regionen wieder Einzug in die gehobene Küche.
Süsse Versuchungen und nostalgische Genüsse
Aber nicht nur deftige Mahlzeiten stehen im Mittelpunkt dieser Rückbesinnung auf Vergangenes. Auch süsse Verführungen feiern ihr Comeback in moderner Interpretation.
So sind beispielsweise Retro-Süssspeisen wie Trifles (Schichtdesserts) oder Sundae-Eisbecher wieder angesagt. Dabei geht es oft auch darum, jede Kreation vor der Präsentation perfekt zu machen.
Altbekannte Snacks erscheinen ebenfalls in frischer Aufmachung, etwa neue Versionen des Klassikers Würstchen-im-Schlafrock. Ein Vorhaben, das das eine oder andere Feinschmeckerherz bestimmt höher schlagen lässt.
Viele neue Restaurants in London
Betrachtet man die Eröffnungen verschiedener Restaurants in London genauer, offenbart sich schnell das Ausmass dieser kulinarischen retrospektiven Revolutionierung.
Claude Bosi etwa möchte zusammen mit seiner Frau Lucy im «Josephine» französische Familienrezepte neu beleben. Das Lokal «Roe» wiederum will Cornish Pasties nach traditioneller Art anbieten, gefertigt vom Trio, das sich hinter «Fallow» verbirgt.
Gastronom Jeremy Kings Pläne versprechen ebenso eine Rückkehr historischer Menüpunkte, ohne dabei blosser Selbstzweck zu sein. Auch ihm geht es darum, alte britische kulinarische Schätze wiederzuentdecken, gleich ob in seinem Projekt «The Arlington» oder «Le Caprice».