Das Erbe des Spitzenkochs Escoffier

Franziska Hauser
Franziska Hauser

Am 09.08.2024 - 15:50

Vom ersten À-la-carte-Menü über den Pfirsich Melba bis hin zum «Brigade-System» – so prägt der Meisterkoch Escoffier seit gut 150 Jahren die Welt der Kulinarik.

Ente mit Grünkohl und Roter Beete.
Georges Auguste Escoffiers Motto «Halte es einfach» prägte das Kochhandwerk massgeblich. Hier zum Beispiel ein Entengericht mit Grünkohl und Roter Beete. - Depositphotos

Im Universum der Haute Cuisine leuchtet ein Stern besonders hell: Auguste Escoffier.

Dieser Meisterkoch hat die Art und Weise, wie wir über Essen denken und sprechen, für immer verändert. Zudem hat er die kulinarische Welt mit Innovationen bereichert, die bis heute Bestand haben.

Escoffiers Rezepte und Methoden aus dem späten 19. und frühen 20. Jahrhundert sind noch immer die Grundlage jeder gehobenen Küche. Seine Philosophie des «Faites simple» – «Halte es einfach» – revolutionierte das Kochhandwerk und prägte die moderne Gastronomie.

Vom Soldaten zum Sternekoch

Geboren 1846 in Villeneuve-Loubet, einem kleinen Dorf in Frankreich, war Escoffier der Sohn eines Schmieds. Schon früh zog es ihn zur Kunst des Kochens.

Mit gerade einmal dreizehn Jahren begann er seine Lehre in einer Taverne. Dies war ein bescheidener Anfang für jemanden, dessen Name eines Tages weltweiten Ruhm erlangen sollte.

Instagram Schwarz Weiss Aufnahme eines Mannes, Auguste Escoffier.
Heute unterrichten Schulen wie die Auguste Escoffier School of Culinary Arts das Handwerk des legendären Kochs. - Screenshot Instagram @escoffierschools

Nach Stationen in verschiedenen Küchen Frankreichs diente Escoffier im Deutsch-Französischen Krieg als Koch. Diese Erfahrungen prägten ihn und stärkten seinen Entschluss, die Gastronomie von Grund auf zu reformieren.

Escoffier «à la carte»

Mit seinem Eintritt ins Savoy Hotel in London begann eine neue Ära nicht nur für ihn persönlich, sondern für die gesamte Branche. Hier führte er das System «à la carte» ein, das eine Sensation war.

Karton mit Auguste Escoffier School of Culinary Arts Zertifikaten.
Wer die Auguste Escoffier School of Culinary Arts abschliesst, hat gute Chancen auf eine steile Karriere als Koch. - secreenshot Instagram @escoffierschools

Gäste konnten nun aus einzelnen Gerichten wählen, anstatt sich mit einem festgelegten Menü zufriedengeben zu müssen. Diese Innovation bot nicht nur mehr Flexibilität, sondern hob auch den Standard des gastronomischen Erlebnisses.

Spuren des Krieges in der Küche

Darüber hinaus standardisierte Escoffier Rezepte und Arbeitsabläufe in der Küche.

Er führte das «Brigade-System» ein, eine hierarchische Struktur, die klare Zuständigkeiten und Effizienz in den Küchenbetrieb brachte.

Dieses System ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil professioneller Küchen weltweit.

Kulinarisches Erbe: Mehr als nur Pfirsich Melba

Zu seinen berühmtesten Kreationen gehören zweifelsohne die Birne Heléne oder die Glace-Speise Pfirsich Melba, die Escoffier selbst nach der australischen Opernsängerin Nellie Melba benannte. Doch dies war bei Weitem nicht sein einziger Beitrag zur Welt der Kulinarik.

Viele seiner Gerichte zeugen von einer tiefen Achtung vor den Zutaten und deren geschickter Verarbeitung. Escoffiers Bücher, allen voran «Le Guide Culinaire», haben unzählige Chefköche inspiriert und tun dies weiterhin.

Französischer Fleischeintopf.
Wer nach Auguste Escoffier kocht, tischt hauptsächlich französische Leckerbissen auf. - Screenshot Instagram @escoffierschools

Sein Einfluss reicht weit über seine Lebenszeit hinaus und prägt bis heute Spitzenköche rund um den Globus. Seine Werke gelten als Bibel der klassischen französischen Küche und sind ein Muss für jeden ernsthaften Koch.

Einfluss und Vermächtnis von Escoffier

Auguste Escoffier bleibt ein leuchtendes Beispiel für Exzellenz und Innovation in der Küche. Sein Erbe lebt weiter in den Prinzipien, die er setzte, und in den Küchen, die seine Lehren weiterhin anwenden.

Seine Philosophie und seine Methoden sind eine bleibende Inspiration für Köche und Feinschmecker weltweit.

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